Tipps für die Internet Sicherheit Ihrer Kinder
Wer Kinder im Haus hat, kann das Thema Sicherheit gar nicht ernst genug nehmen. Dies trifft generell auf alle Lebensbereiche zu, insbesondere aber mit Bezug auf das Internet. Viel zu häufig geben Eltern sich der Illusion hin, genau zu wissen, wann, wo und wie häufig ihre Kinder im Internet surfen. Den meisten dürfte inzwischen klar geworden sein, dass dies ein Trugschluss ist.
Am Anfang steht die Erkenntnis
In Wahrheit ist es so, dass unsere Kinder im Vergleich zu uns schon kleine Nerds sind und quasi in Bits und Bytes denken. Oder einfach ausgedrückt; unsere Kinder erklären uns unsere Technik. Machen Sie nicht den Fehler und setzen Ihre Kinder schutzlos dem Internet aus. Im Winter achten Sie auch darauf, dass Ihre Kinder stets warm angezogen sind damit sie nicht frieren.
Die Gefahren lauern praktisch hinter jeder Seite. Alleine für das Cyber-Mobbing käme theoretisch jede Social-Media-Plattform oder jedes Forum infrage. Überall da, wo Kids online mit anderen interagieren, also sich austauschen können, sind sie als potenzielle Opfer solchen Attacken schutzlos ausgeliefert. Und überhaupt. Wer sagt eigentlich, dass Ihre Kinder immer wissen, mit wem sie chatten oder sich später gar treffen.
Doch damit nicht genug. Ihre Daten fürs Online-Banking, sämtliche gespeicherten Logindaten, ja sogar Ihre Identität können Ihnen so gestohlen und missbraucht werden.
Doch bleiben wir beim Schutz der Kinder. In der Offline-Welt geben wir unseren Kindern da, wo es nötig ist Hilfestellungen. Wir bringen ihnen das Laufen und das Rad fahren bei, verarzten ihre Wunden und behüten sie so lange, bis sie auf sich selbst achten können. Doch bis es soweit ist, vergehen womöglich noch Jahre. Bis dahin sollten Sie es als Ihre Pflicht sehen, Ihre Kinder vor den Gefahren des Internets zu schützen.
Wir kennen es bereits aus der Offline-Welt. Die erste Zigarette auf dem Schulhof, das erste Bier auf einer Geburtstagsparty. Zu Beginn wollen die Kids eigentlich nur cool sein und dazugehören.
Getreu dem Gedanken; wenn es die anderen tun, ist es Okay. Eltern sollten natürlich wissen, dass es das nicht ist. Wir müssen unseren Kindern klare Grenzen setzen, indem wir ihnen erklären, welche Schäden Sie sich selber damit antun.
Solange Sie sich bewusst sind, welche Gefahren auf Ihre Kinder lauern und wo sie präsent sind, können Sie durch rechtzeitiges Handeln größere Schäden von Ihren Kindern abwenden..
Auf die Erkenntnis folgt das Handeln
Nachdem wir zu der Erkenntnis gekommen sind, dass hier Handlungsbedarf besteht, ist es an der Zeit, über notwendige Schutzmaßnahmen nachzudenken und diese zu realisieren.
Diese Dinge können Sie tun, um Ihre Kinder vor den Gefahren aus dem Internet zu schützen.
Für viele Kinder stellt YouTube einen vollwertigen Ersatz für das Fernsehen da. Längst nicht alle Inhalte auf YouTube sind kindergerecht. Um sicherzustellen, dass Ihre Kinder nur altersgerechte Clips sehen, sollten Sie auf der Startseite von YouTube den eingeschränkten Modus aktivieren.
Im eingeschränkten Modus werden Videos mit potenziellen nicht jugendfreien Inhalten ausgeblendet. Kein Filter ist zu 100 % zuverlässig aber die meisten Inhalte dieser Art werden so gesperrt.
Um den eingeschränkten Modus auf der Startseite von YouTube zu aktivieren, klicken Sie links neben der Anmeldung auf die drei Punkte. Klicken Sie anschließend in dem sich öffnenden Popup-Menü ganz unten auf eingeschränkter Modus.
Auch hier wählen Sie wieder den untersten letzten Menüpunkt und klicken auf eingeschränkten Modus aktivieren.
In den mobilen Geräten, wie Handys oder Tablets klicken Sie auf die drei Punkte in der oberen rechten Ecke und gehen auf Einstellungen allgemein. Scrollen Sie nach unten und wählen den Menüpunkt eingeschränkten Modus aktivieren.
Installieren Sie eine namhafte Antiviren-Software auf allen Ihren Geräten.
Diese schützt Sie und Ihre Kinder vor Phishing Seiten. Phishing Seiten sind Websites, mittels derer Sie allein durch Ihren Besuch der Website sich sogenannte Schadsoftware auf Ihren Geräten einfangen können. Es ist eigentlich nicht sonderlich schwer solche Seiten mit einem geübten Auge zu erkennen. Doch wenn wir, die Erwachsenen schon kaum daran denken, sollten wir das von unseren Kindern auch nicht erwarten.
Eine Antiviren Software nimmt Ihnen dieses Denken ab und warnt sofort, wenn eine Seite, die als Betrugsversuch bekannt ist geöffnet werden soll.
Zeigen und erklären Sie Ihren Kids die Privatsphären Einstellungen bei Facebook, Instagram und Co
Da sie nie wirklich wissen, mit wem Ihre Kinder chatten, außer, sie kennen sich aus dem wirklichen Leben, ist dies eine zum Schutz Ihrer Kinder unerlässliche Maßnahme, welche Sie nicht vernachlässigen sollten. Haben Sie auch ein Auge darauf, wer die Beiträge, die Ihr Kind teilt oder postet sehen kann. Wir empfehlen die Einstellungen so vorzunehmen, dass die Beiträge der Kids nur von Freunden gesehen werden können.
Warnen Sie Ihre Kinder vor Downloads aus unbekannten Quellen
Hin und wieder bricht in uns allen die Sammelleidenschaft durch. Gerade bei Kids. Oft sind sie Musikbegeistert und laden Mucke im Überfluss aufs Handy, Tablet oder den Desktop-PC, so als gäbe es die Seite morgen nicht mehr. In den heruntergeladenen Dateien können sich Trojaner, Würmer und Viren verstecken, die, sobald die entsprechende Datei geöffnet wird, Ihre Arbeit verrichten.
Die sogenannte Spyware spürt sämtliche Login Daten auf dem Gerät auf, einschließlich der Online-Banking Daten. Das Ergebnis ist im schlimmsten Fall ein leergeräumtes Konto. Wer das Betriebssystem Windows 8 oder Windows 10 auf seinen Rechner installiert hat, wird weitgehend vom Windows Defender geschützt. Bei Android Geräten sollte auf keinen Fall auf einen zusätzlichen Virenschutz verzichtet werden. So schützen Sie wieder einmal mehr nicht nur Ihre Daten vor unautorisierten Zugriff, sondern auch Ihre Kinder.
Viren und Trojaner können auch über E-Mails den Weg zu Ihrem Rechner finden. Klären Sie Ihre Kids über die Gefahr auf, E-Mails, deren Absender nicht eindeutig ist zu öffnen. Oft verstecken die Schädlinge sich in einfachen Textlinks oder in Bildern. Klickt man diese unbedacht an, öffnet sich die verlinkte Seite und der Virenspaß beginnt.
Geben Sie Ihren Schutzbefohlenen ihr eigenes Konto.
Sollten Sie sich mit der Familie einen Rechner teilen, empfiehlt es sich, jedem Familienmitglied ein eigenes Nutzerkonto einzurichten. Dies hat unter andrem den Vorteil, dass jeder seinen virtuellen Schreibtisch nutzt. So wird gleichzeitig sichergestellt, dass niemand versehentlich die Daten des anderen verändert oder gar löscht. Da in der Regel nur ein Administrator Konto eingerichtet werden kann, sollte der Hauptadministrator im Idealfall ein Elternteil sein.
So stellen Sie sicher, dass ohne Ihr dazutun keine Programme, welche Schadsoftware enthalten können, heruntergeladen und installiert werden. Darüber hinaus können Sie die Sicherheit und die Datenschutzeinstellungen für jedes Konto individuell anpassen. Konfigurieren Sie die Konten Ihrer Kinder so, dass sie nur eine vorher festgelegte Zeit den Computer nutzen können. Ist dieses festgesetzte Zeitfenster abgelaufen, schaltet sich der Computer aus. So haben Sie die Kontrolle darüber, wie lange Ihre Kinder am Computer verbringen.
Getrennte Konten auf mobilen Endgeräten einrichten
Ähnlich, wie am PC lassen sich auch auf Android Handys separate Konten einrichten und konfigurieren. Die Vorgehensweise ist von Handy zu Handy unterschiedlich und lässt sich aus der Bedienungsanleitung Ihres Handys entnehmen. Handys werden von den Kids nicht nur zum Telefonieren genutzt. Neben der Musik sind es vor allem die Spiele, was die Jugend reizt. Hier können Sie im Google Play-Konto bereits Schutzmaßnahmen ergreifen.
Navigieren Sie dazu in die Google Play App Einstellungen. Klicken Sie auf Allgemein/Einschränkungen und dann auf Einschränkungen aktivieren. Es ist so einfach, wirkungsvolle Schutzmaßnahmen mit verhältnismäßig wenig Aufwand zum Schutz der Kinder zu aktivieren. Umso trauriger, dass es von so vielen vernachlässigt wird.
Spielkonsolen sind längst mehr als nur das
Wer glaubt, dass Spielkonsolen nichts anderes können, als Zocken, also Games am heimischen Fernseher spielen, der irrt auch hier wieder. Spielkonsolen haben sich längst zum Allrounder in der Unterhaltungstechnik etabliert. Neben DSL/WLAN Schnittstellen für Onlinedienste sind in der Regel vollwertige Internetbrowser in den Konsolen integriert. Mit denen surft es sich im Internet fast so gut wie am Laptop.
Auch Online-Stream Dienste werden hier angeboten, welche zum Teil kostenpflichtig sind. Verhindern Sie durch geeignete Maßnahmen, dass Ihre Kinder diverse Login Daten in die Hände bekommen und stellen Sie sicher, dass Ihnen keine Optionen für das Abschließen von Abo´s angeboten wird. Der Internetzugang lässt sich mittels starker Passwörter sichern. Machen Sie davon Gebrauch und verwahren Sie die Zugangsdaten sicher. Zu obliegt es Ihnen, zu entscheiden, wann und wie lange die Kids via Konsole im Netz umherschwirren.
Glücklicherweise haben Sie auch hier die Möglichkeit, den Kinderschutz zu aktivieren. Abhängig von Modell und Hersteller sind Handling und Vorgehensweise unterschiedlich und notfalls in der Bedienungsanleitung der Konsole nachzulesen. Vereinzelt besteht auch die Möglichkeit, die Browser der Konsolen mit zusätzlichen Maßnahmen zu sichern oder das Browsen vollständig zu deaktivieren.
Machen Sie Ihren Browser Kinder-freundlich
Neben diversen sogenannten Save Kids Browser gibt es auch die eine oder andere Software, die, wenn man die Grundeinstellungen vorgenommen und angepasst hat, ihre Arbeit ganz gut verrichten.
Das beliebteste Programm in dieser Kategorie ist derzeit JusProg.
Mittlerweile ist die Nutzung des Internets auch für Kinder und Jugendliche sehr wichtig geworden. Doch wie schnell geraten Kinder auch einmal auf einer Seite mit jugendgefährdendem Inhalt. "JusProg" ist eine Software, die solche gefährdenden Inhalte herausfiltert und die Nutzung des Internets zeitlich beschränken kann.
Die deutsche "Kinderschutz-Software" von der deutschen Telekom bewirbt ihr Produkt als All-In-One Lösung in Sachen Internet-Jugendschutz und belegt zurzeit Platz zwei in der Liste.
Denen folgen Kaspersky Safe Kids und Aus Die Maus.
Bei beiden Programmen haben Sie die Möglichkeit, das Zeitfenster, in welchem die Kids surfen dürfen oder für die Recherche der Hausaufgaben gar müssen, selber zu bestimmen. So vermeiden Sie, dass die Kinder beispielsweise während der Schlafenszeit in der Nacht unkontrolliert im Netz unterwegs sind.
Jedem ist klar, dass man Kinder nicht permanent im Auge behalten kann. Spätestens im Auto, wenn der Sprössling hinten sitzt, stoßen Sie an Ihre Grenzen. Gut zu wissen, dass Smartphones ab Android 5 und höher über die Funktion Screen Pinning verfügt. Das Screen Pinning ist unter Android 5.0 Lollipop nicht standardmäßig aktiviert.
Um die Funktion zu aktivieren, gehen Sie bitte in die Grundeinstellungen. Wählen Sie hier den Menüpunkt Sicherheit. Scrollen Sie gegebenenfalls runter bis zu den Menüpunkt Screen Pinning. Durch Antippen des Menüpunktes Screen Pinning wird diese aktiviert.
Öffnen Sie nun die App, mit der das Kind spielen darf. Sobald die App in der Mitte des Bildschirms zentriert ist, wird Ihnen unten rechts in der Ecke ein Symbol zum anpinnen der eben geöffneten App angezeigt. Tippen Sie auf dieses Symbol und die App ist angepinnt. Jetzt veranlassen Sie noch, ob die App mit einem Pinn oder ein Muster beendet werden soll.
Wer den Pinn oder das Entsperrmuster nicht kennt, kann die App nicht beenden. Solange die App, mit der Ihr Kind spielt läuft, kann das Handy anderweitig nicht genutzt werden. Also auch nicht zum Telefonieren oder dergleichen.
Auf den Spuren von James Bond
Dann gibt es noch die sogenannten "James Bond Apps", welche von anderen auch gemeinhin Spionage Apps genannt werden. Diesen Beinamen tragen diese Apps nicht zu Unrecht. Neben Geo Tracking, (Standort ermitteln und anzeigen), können Sie den Chatverlauf von WhatsApp&Co, eingehende und ausgehende Mails, so wie den Verlauf von Snapchat und anderen Mitteilungen mitschneiden.
Überlegen Sie sich am besten schon im Vorfeld und Abhängig von der gegenwärtigen Situation, wie weit Sie dabei wirklich gehen wollen. Wenn Ihr Kind erst einmal das Gefühl hat, von Ihnen kontrolliert zu werden, wird es alles daran setzen, Ihre Maßnahmen zu sabotieren. Sie wissen, dass sie Ihr Kind zum Schutz kontrollieren. Ihr Kind sieht das mit den Augen eines verletzten Kindes, welches das Gefühl hat, das man ihn nicht traut. Das stellt für die Kinder einen großen Vertrauensbruch da. Entsprechend wütend und verletzt wird es reagieren.
Nicht schonungslos aber ehrlich aufklären
Am wirkungsvollsten schützen Sie Ihre Kinder durch Aufklärung. Versetzen Sie sich mal in Ihre Kinder. Eine Gefahr, welche ein Kind nicht kennt, empfindet es auch nicht als bedrohlich. Es kann eine Situation, dessen Tragweite es nicht kennt objektiv einschätzen. Sicher kennen Sie den Ausspruch naiv und blauäugig.
Nichts anderes sind unsere Kids. Unbedarft und naiv. Und genau das ist es, was sie letztendlich so verletzlich macht. Welches Kind hat schon Angst vorm schwarzen Mann, wenn es ihm doch gar nicht kennt. Schützen Sie Ihre Kinder durch aufklärende Gespräche. Erklären Sie Ihren Kindern, welche Gefahr wo auf sie lauert. Klären Sie sie auch und insbesondere darüber auf, woran Ihre Kids solche Missetäter erkennen und gegebenenfalls melden.
Download ist gleich Upload
Was Kinder und so manch Erwachsener nicht wissen, ist die Sache mit den Downloads. Sie sollten Ihre Kinder nicht darüber im unklaren lassen, wie gefährlich und teuer eine Dateifreigabe eines Downloads werden kann. Wer Dateien aus dem Internet per Filesharing anbietet, macht sich unter Umständen strafbar. Handelt es sich bei diesen Dateien um urheberrechtlich geschützte Dateien wie Filme, ist die nächste Konsequenz mit aller Wahrscheinlichkeit eine Unterlassungsklage, welche auch im Nachhinein noch richtig teuer werden kann.
Cybermobbing ist und war schon immer ein Thema
Bringen Sie Ihren Kindern bei, wie sie mit Cybermobbing umzugehen haben.
Wenn Kids dem Cybermobbing einmal ausgesetzt sind, kann dies fatale Folgen für die Kinder haben. Sowohl jetzt, als auch im Nachhinein. Besonders übergewichtige Kinder oder solche mit körperlichen Handicaps sind dieser Gefahr am häufigsten ausgesetzt. Menschen, die andere mobben, ganz gleich, ob in der realen oder der Onlinewelt haben oft selbst psychische Probleme und somit nur ein geringes Selbstwertgefühl.