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Im nördlichen Rheinland-Pfalz unweit von Koblenz liegt Neuwied, der siebtgrößte Ort des Bundeslandes. Die Stadt führt das offizielle Prädikat Fremdenverkehrsort, was nur verliehen wird wenn viele verschiedene geeignete Wanderwege und Freizeitanlagen für die Erholung zur Verfügung stehen und im Verhältnis zur Einwohnerzahl eine hohe Anzahl Gäste beherbergt werden können. Neuwied liegt am rechten Rheinufer bei den Ausläufern des Westerwaldes in einem großen Tal, dem Neuwieder Becken. Diese geografische Lage macht es auch für Anfänger zum idealen Ausgangspunkt ausgedehnter Wanderungen in die umgebenden Wälder. Mit seiner offiziellen Gründung im Jahre 1653 während des Barock gehört Neuwied zu den jüngeren Städten im Rheinland. Wer sich für Geschichte interessiert kommt hier dennoch nicht zu kurz, denn das Gebiet war bereits seit der keltischen und römischen Zeit dauerhaft besiedelt. Archäologische Funde können im archäologischen Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution in der Villa Waldheim des Stadtteils Monrepos bestaunt werden. Es gibt Hinweise darauf, dass der römische Kaiser Julius Caesar hier erstmals den Rhein überquerte auf seinem Eroberungsfeldzug gen Norden. Im Mittelalter befand sich das Gebiet in der Herrschaft verschiedener Grafen bevor 1653 von die Stadtgründung von Kaiser Ferdinand dem III abgesegnet wurde. Der damalige Graf versprach sich wirtschaftlichen Aufschwung von einer Stadt an der wichtigen Handelsroute des Rhein. Da das Tal aber häufig von Überschwemmungen betroffen war - heute wird die Stadt durch einen Damm weitestgehend geschützt - ging das Bevölkerungswachstum nur schleppend voran. Anziehend wirkte Neuwied im 17. Jahrhundert, weil es eine der wenigen religiösen Freistätten war und hier nicht der Landesherr über die Religion seiner Bewohner entschied. Im Zuge der französischen Revolution wurde Neuwied zum Schauplatz einer größeren Schlacht, die in einem der ersten bedeutenden Siege der Franzosen endete und heute auf dem Pariser Triumphbogen verewigt ist. Die Politik religiöser Toleranz und Weltoffenheit prägt Neuwied bis heute. Besonderer Anziehungspunkt für Reisende sind die vielen Burgen und Schlösser des Rheinlandes. Hiermit kann auch Neuwied aufwarten: Allen voran das Residenzschloss Neuwied aus dem 18. Jahrhundert sowie das Schloss Engers, das heute die Villa Musica beheimatet. Hier zieht ein jährliches Barockfest sowie musikalische Open Air Veranstaltungen Musikfreunde an. Wer sich lieber der darstellenden Kunst erfreut besucht das Schlosstheater mit seinem vielfältigen Repertoire für verschiedenste Geschmäcker. Neuwied ist geprägt von zahlreichen Veranstaltungen über das ganze Jahr, von Karneval im Frühjahr bis zum Jazzfestival im November.