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Das rheinland-pfälzische Worms ist eine der ältesten Städte Deutschlands und kann dementsprechend auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Entscheidend für die Stadtentwicklung in Worms war die Errichtung eines römischen Stützpunktes, der das Wachsen bereits vorhandener Siedlungsstrukturen deutlich vorantrieb. Auch weniger weit zurückliegende Epochen prägten das Stadtbild, so dass trotz schwerer Kriegsschäden etliche geschichtsträchtige Orte besichtigt werden können. Von weitreichender Relevanz war Worms im Mittelalter. Zu dieser Zeit war die Stadt am Rhein eines der überregionalen Zentren. Sitz der Bischöfe war dabei der von weitem zu sehende, imposante Dom. Schon das Stadtwappen, das einen silbernen Schlüssel auf rotem Grund darstellt, erinnert an Petrus, den Patron des Wormser St. Peter. Dieses sakrale, wohl bekannteste Gebäude der Stadt ist dem Katholizismus zuzuordnen - dennoch spielen auch andere Konfessionen eine bedeutende Rolle in der Geschichte Worms. Im Nachgang an die Verteidigung Luthers 95 Thesen, die in der Stadt am Rhein stattfand, entwickelte sich Worms zu einem wichtigen Zentrum der Reformationsbewegung. Nicht verwunderlich, dass Martin Luther hunderte Jahre später ein imposantes Denkmal gewidmet wurde. In Worms befindet sich zudem der älteste erhaltene jüdische Friedhof Europas "Heiliger Sand". Auch die im Nachgang des Zweiten Weltkrieges wieder errichtete Synagoge weist auf die einst große Bedeutung der ortsansässigen jüdischen Gemeinde hin. Im Nibelungenmuseum erfahren Besucher Interessantes über die epische Dichtung des Nibelungenliedes. Die Protagonistin Kriemhild wird darin von dem ehrwürdigen Ritter Siegfried umworben, der durch ein Bad in Drachenblut nahezu unverwundbar ist. Die Tatsache, dass große Teile der Handlung in Worms spielen, wurde als Anlass genommen, den Drachen als Symbol der Stadt zu erheben. Aufmerksame Besucher können ihn in verschiedenen Gestaltungen in den hiesigen Straßen entdecken. Zudem inszenieren die jährlich stattfindenden Nibelungenfestspiele die Ereignisse der Sage. Das alljährlich im Spätsommer stattfindende Backfischfest zieht regelmäßig wahre Besuchermassen an und gilt als eines der bekanntesten Volksfeste in Rheinland-Pfalz. Neben der Verköstigung rheinhessischer Weine bietet der Festplatz unzählige Fahrgeschäfte. Abgerundet wird die mehrere Tage dauernde Veranstaltung durch etliche kulturelle Events. Auch fernab des bekannten Festes spielt Weinbau eine bedeutende Rolle in Worms, zählt er doch zu den charakteristischsten Industriezweigen. Bedeutsam ist auch der Anteil an Menschen, die täglich in das wenige Kilometer entfernte Ludwigshafen, über den Rhein nach Mannheim oder in die Landeshauptstadt Mainz pendeln. Dass das historische Erbe tief verwurzelt in der Identität der Einwohner der linksrheinischen Stadt ist, zeigt sich auch im Wappen des VfR Wormatia Worms. Der in der Vergangenheit zeitweise in der 2. Bundesliga auflaufende Fußballverein wird durch einen Drachen symbolisiert, der die Schlüssel des Stadtwappens trägt.